Warum Erdogan nach dem 24. Juni für die Welt noch gefährlicher werden könnte

Andreas Baumer (2018) ‘Warum Erdogan nach dem 24. Juni für die Welt noch gefährlicher werden könnte,’ Business Insider, April 19. Full Text

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Erdoğans Partei AKP dagegen ist vor Kurzem ein Wahlbündnis mit der rechtsextremen Partei MHP eingegangen. Zusammen hoffen sie, die Mehrheit im Parlament zu erreichen und Erdoğan wieder zum Präsidenten zu machen. Sie sind die großen Favoriten.

„Erdoğan ist noch immer der beliebteste Politiker in der Türkei“, sagt Politikwissenschaftler Taş, der am Giga-Institut für Nahost-Studien in Hamburg arbeitet. „Aber die Zeit arbeitet gegen ihn.“ Noch brummt die türkische Wirtschaft, noch stimmen die Zahlen. Doch die Sorgen werden größer. Der Verfall der Lira hat bedrohliche Ausmaße erreicht. Um die Inflation einzudämmen, müsste die türkische Notenbank die Zinsen erhöhen, raten Ökonomen. Das könnte allerdings die Wirtschaft abwürgen. Erdoğan ahnt: Dem Land stehen bald schwierige Zeiten bevor. Je schneller die Wahlen kommen, desto besser. „Autoritäre Herrscher neigen dazu, außenpolitische Abenteuer zu wagen, um von internen Problemen abzulenken“, sagt Taş. Genau das könnte eine neue Präsidentschaft Erdoğans besonders gefährlich machen. Konflikte gibt es genug. Die Offensive der türkischen Armee im nordsyrischen Afrin hat Erdoğans Popularität zu Hause sicher nicht geschadet. Zudem geraten die Türkei und Griechenland immer öfter im Ägäischen Meer aneinander.

Photo: © Shutterstock

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